0:2-Heimpleite: D/A-Boss Gooßen sieht „erbärmliches“ Spiel
In der ersten Halbzeit harmlos, in der zweiten schwach: Die SV Drochtersen/Assel verliert ihr Flutlichtspiel gegen den BSV RW Rehden mit 0:2. Zwei Geschenke sorgen für die Gegentore - und Kritik.
D/A-Trainer Frithjof Hansen muss die Erfolgself, diebeim 3:0-Sieg in Hannover auftrumpfte, auf zwei Positionen verändern. Gegen Rehden beginnen Lennard Fock und Felix Schmiederer, beide hatten in Hannover nach ihren Einwechslungen getroffen. Kapitän Alexander Neumann fehlt mit einem grippalen Infekt. Jorik Wulff kann mit seinen Rückenproblemen ebenso nicht spielen.
Fock und Schmiederer sorgen sodann auch gleich in den ersten zwei Minuten für ordentlich Trubel im gegnerischen Strafraum. Doch in der achten Minute verlieren die Drochterser zu leicht einen Ball im Mittelfeld. Ein Pass in die sehr offene Schnittstelle der D/A-Abwehr bringt Bocar Djumo in Position und der lässt sich diese Chance nicht nehmen - 0:1.
Nach frühem Rückstand sucht D/A die Offensiv-Power
D/A bleibt die spielbestimmende Mannschaft, macht es Rehden aber zu leicht, die Offensivbemühungen zu verteidigen. D/A ist auf der Suche nach Lösungen.
In der 15. Minute kommt Marcell Sobotta im Strafraum zum Abschluss. Ein Raunen geht durchs Kehdinger Stadion. Da war mehr drin. Der Ball fliegt weit übers Tor. In der 20. Minute schickt Fock Martin Sattler steil, doch der legt sich den Ball zu weit vor. Eine vermeintliche Großchance verpufft so. Nur eine Minute später kann sich Fock gegen fünf Gegenspieler durchsetzen, sein Abschluss ist aber kein Problem für BSV-Torhüter Flemming Niemann. In der 30. Minute trifft Fock den Ball an der Strafraumgrenze nicht voll nach einem Querpass von Liam Giwah.
Das sind alles nur die gern zitierten Halbchancen.
In der 34. Minute ist Rehden mal wieder vorm D/A-Kasten. Und der Kopfball von Tony Rudy Lesueur geht ganz knapp vorbei. Das war eine Großchance. Glück für D/A. Ein Kopfball von Tjorve Mohr nach einem Eckball verfehlt dann noch einmal das Rehdener Tor um gut einen Meter. Das war’s in Halbzeit eins, das war zu wenig von D/A.
Kurz nach Wiederanpfiff fällt die Entscheidung
Die zweite Halbzeit beginnt nicht besser. In der 48. Minute laden die Drochterser die Gäste ein und Malik Memisevic nimmt das Geschenk an, 0:2. D/A fehlt plötzlich die Ordnung in der Defensive. Teammanager Sören Behrmann platzt der Kragen: „Jetzt reißt euch mal zusammen“, brüllt er übers Spielfeld. Doch D/A fehlen die Mittel, um gegen etwas mutiger agierende Rehdener das Spielgeschehen an sich zu reißen. In der 60. Minute verfehlt ein Abschluss von Mohr mal knapp das Tor.
Ansonsten sehen die 532 Zuschauer einen schlechten Regionalliga-Kick, in dem D/A weit davon entfernt ist, durch den Anschlusstreffer noch einmal für Spannung zu sorgen. Und so bleibt es beim 0:2.
Entsprechend fällt die Kritik aus. „Es ist unbegreiflich, dass wir nach der Leistung in Hannover so erbärmlich gespielt haben. Dafür muss man sich entschuldigen“, sagt D/A-Präsident Rigo Gooßen. Trainer Hansen meint. „Das darf uns so nicht passieren. Wo waren wir auf dem Feld - das ist die Frage.“ Der Gegner habe D/A vorgemacht, wie man so ein Freitagabendspiel angehe, so Hansen.
BSV-Trainer Kristian Arambasic lobte die Leidenschaft und engagierte Leistung seiner Mannschaft. „Dafür, dass wir wenig den Ball hatten, haben wir sehr wenig zugelassen“, sagt er und beschreibt so auch die D/A-Harmlosigkeit.
Die Statistik zum Spiel
Tore: 0:1 (8.) Djumo, 0:2 (48.) Memisevic
Gelb-Rot: Djumo (90., BSV)
SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Giwah (84. Schumacher), Mohr, von der Reith (46. Serra), Elfers, Geißen, Haut, Sobotta (46. Kinitz), Sattler (65. Götz), Fock, Schmiederer (84. Niebergall)
BSV SW Rehden: Niemann, Popovic, Haritonov, Kiene, Djumo, 9 Memisevic (56. Mansaray), Lesueur (90. Schlobohm), Coleman (59. Jobe), Sindik, Arambasic, Becken
Schiedsrichter: Rene-Alexander Rose, Assistenten Leon Röpke, Steffen Geismann
Zuschauer: 532
Nächstes Spiel: Hamburger SV II - D/A (Mi., 5. April, 19.15 Uhr)
Quelle: Stader Tageblatt