Drei Platzverweise: D/A verliert unruhiges Spiel in Hildesheim
Die SV Drochtersen/Assel musste die dritte Niederlage in Folge schlucken. Beim abstiegsgefährdeten VfV Borussia 06 Hildesheim konnte der Favorit den 0:1-Rückstand nicht ausgleichen, geschweige denn das Spiel drehen.
Die Gründe für diese erneute Niederlage sind vielschichtig. Das Spiel war von großer Unruhe geprägt. Die lange Nachspielzeit von fast zehn Minuten spricht für sich. Mit der Schiedsrichterleistung haderten die Drochterser obendrein, der Unparteiische habe seinen Anteil beigetragen. Spielfluss konnten die Drochterser kaum entfalten auf dem sehr tiefen, von anhaltenden Regen durchnässten Rasen. Dass zudem die Bälle ewig lange aus dem Spiel waren, weil nicht genügend am Spielfeldrand vorhanden waren, monierte D/A-Trainer Frithjof Hansen in diesem Kontext ebenso.
Allerdings stellte Hansen bei der allgemeinen Mängelliste eines klar: „Deswegen haben wir nicht verloren. Wir sind an uns selbst gescheitert.“ Den Hauptgrund muss sich der Tabellensechste selbst ankreiden. „Wir haben dominiert, es aber nicht geschafft, uns klare Chancen zu erarbeiten“, sagte Hansen, „daran müssen wir unbedingt arbeiten.“ D/A brauche nach den jüngsten Niederlagen unbedingt wieder Torerfolge.
Schneller Platzverweis hilft D/A nicht
Die Drochterser sind ordentlich ins Spiel gekommen. Der Gastgeber, der jeden Punkt im Kampf um den Klassenerhalt braucht, stemmte sich dagegen. D/A-Torhüter Patrick Siefkes musste aber nur einmal bei einem starken Distanzschuss sein Können auspacken.
Schon in der 32. Minute sah Thomas Sonntag die Gelb-Rote Karte. Der Gastgeber musste also 60 Minuten in Unterzahl überstehen. D/A verlor aber ebenso den Faden, hatte eine Findungsphase. Kurz vor dem Halbzeitpfiff spielten sich die Drochterser aber noch zwei Mal gut durch, konnten diese Situation aber nicht nutzen.
Kurz nach dem Seitenwechsel lag D/A mit 0:1 hinten. Ein langer Freistoß landete auf dem Kopf von Emre Aytun. Ab da musste D/A noch mehr investieren. „Wir rannten an, spielten es aber nicht gut aus“, sagte Hansen. Auch dadurch sei Unruhe ins Spiel gekommen, weil den Drochtersern die Klarheit in ihren Bemühungen fehlte.
D/A kann Gelb-Rote Karte nicht nachvollziehen
Rund um die 70. Minute reagierte Hansen mit einem Dreifachwechsel. Nico von der Reith, Lukas Schumacher und Jasper Gooßen kamen ins Spiel. Nach abermaliger langer Verletzungspause war es der erste Einsatz für Gooßen in der laufenden Saison. Der 27-Jährige war an der größten D/A-Chance beteiligt. Er legte stark ab auf Nikola Serra, der die Vorlage ebenso stark verwertete und aus zehn Metern abzog. Wie der Hildesheimer diesen Ball noch auf der Linie klärte, war Hansen ein Rätsel. Ansonsten hatten die Drochterser aber nur Halbchancen, wie Hansen sagte.
Ein Problem der Drochterser sind in diesem Jahr die verletzungsbedingten Ausfälle. In Hildesheim fehlten Martin Sattler und Alexander Neumann, die zuletzt gegen den HSV II noch spielten. Hansen konnte in diesem Jahr noch nicht einmal dieselbe Startelf aufbieten. „Dass wir nun auch noch zwei Sperren haben, macht die Sache nicht besser“, sagt Hansen.
Am Freitag stehen zwei Innenverteidiger nicht zur Verfügung. Nikola Serra sah die Gelb-Rote Karte in der 78. Minute. Der eingewechselte Tjorve Mohr, der zuletzt krank gefehlt hatte, wurde nun in der 87. Minute eingewechselt, sah in der 88. Minute Gelb und in der 92. Minute Gelb-Rot. Diese Karten seien absolut nicht berechtigt gewesen, so Hansen. Die D/A-Laune war entsprechend.
Die Statistik
Tore: 1:0 (53.) Aytun
Gelb-Rote Karte: Sonntag (32., VfV), Serra (78., D/A), Mohr (90.+2, D/A)
VfV 06 Hildesheim: Brandt, Rauch, Kambamba, Aytun, Sonntag, Hady El-Saleh, Dikarev, Hassan El-Saleh (86. Akdas), Pläschke (54. Quarshie), Schulze, Yilmaz (77. Steinwedel)
SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Kinitz (70. Schumacher), Serra, Giwah, Kodabakhshian (88. Mohr), Geißen, Haut (70. von der Reith), Elfers, Wulff (70. Gooßen), Sobotta, Fock (59. Schmiederer)
Schiedsrichter: Jannik Schneider (Assistenten: Max Rosenthal und Jannek Hansen)
Nächstes Spiel: SV Drochtersen/Assel - SC Weiche Flensburg (Fr., 21. April, 19.30 Uhr)
Quelle: Stader Tageblatt