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Risikospiel vor Rekordkulisse: Letztes D/A-Spiel wird ein Highlight

1. Herren
Bild: Jonas Rambow

Das letzte Heimspiel der Saison wird für die SV Drochtersen/Assel noch einmal ein Highlight. Wenn am Freitag der Meisterschaftsaspirant VfB Lübeck kommt, werden bis zu 1000 Gästefans erwartet. Damit ist das Spiel ein Risikospiel - was das für D/A und die Vorbereitung bedeutet.

Aufgrund der Tabellensituation kann der VfB Lübeck mit einem Punktgewinn in Drochtersen rechnerisch den Aufstieg in die 3. Liga perfekt machen. Da der Hamburger SV II als einziger Titelkonkurrent keine Lizenz beantragt hat, genügt dem VfB der zweite Platz. Es ist eine „theoretische Mission“, wie VfB-Pressesprecher Christian Jessen sagt. Denn eigentlich ist den Lübeckern, praktisch gesehen, der zweite Platz kaum zu nehmen. Hannover 96 II hat zwölf Punkte Rückstand und kann noch zwölf Punkte holen. Aber die Lübecker wollen in Drochtersen feiern. Anstoß am Freitagabend ist um 19.30 Uhr.

D/A hat Mehraufwand

Der Austausch mit den D/A-Verantwortlichen sei „sehr freundschaftlich“ gewesen, sagt Jessen, das sei in der Liga nicht selbstverständlich. „Rigo Gooßen war ein sehr angenehmer Gesprächspartner“, so Jessen. Das Drochterser Entgegenkommen bedeutet für die Drochterser auch Mehraufwand.

Bis zu 1200 VfB-Fans fänden Platz in dem erweiterten Gästeblock. Die Gegengerade beim ursprünglichen Gästeblock wird um die Hälfte erweitert. Zudem finden die Lübecker Platz hinter dem Gästetor. Es müssen Zäune gezogen werden, Bier- und Verzehrstände sowie Toiletten für die Gäste bereitstehen. Und dann ist da noch etwas eigentlich ganz Banales, das bei diesem speziellen Spiel ein geschätzter Punkttreffer sein sollte: „Es ist unser letztes Saisonspiel, da müssen wir abschätzen, wie viele Getränke und Würste wir vorbestellen müssen - sollten uns aber nicht zu sehr verschätzen“, sagt Teammanager Lars Behrmann, zuständig für die Organisation und Vorbereitung.

Sicherheit spielt große Rolle

Aufgrund des erwartet großen Fan-Aufkommens aus Lübeck, ist das Spiel ein Risikospiel. Statt der 15 bis 20 Ordner bei anderen Spielen stellt D/A mehr als 50. Knapp 30 Ordner kommen von einer externen Firma, mit der D/A in solchen Fällen zusammenarbeitet. Die Lübecker bringen zudem 12 bis 15 Ordner mit. „Sie unterstützen uns“, sagt Lars Behrmann.

Das Aufgebot der Polizei erhöht sich ebenso immens. „Wir bereiten uns auf 1000 Fans vor“, sagt Maik Engelbrecht, Leiter der Polizeistation Drochtersen. Engelbrecht ist erster Ansprechpartner für D/A, ein Austausch findet vor jedem Spiel statt. „Überragend“ sei dies generell, sagt Lars Behrmann bezüglich der polizeilichen Zusammenarbeit. Engelbrecht ist mit der Planung für D/A-Spiele beauftragt. Er hat Anforderungen für 80 Kollegen rausgeschickt. Genaue Zusagen hatte er Mittwochvormittag noch nicht. Die Polizisten kommen zu allererst aus dem Landkreis Stade. Bei der jetzigen Größenordnung muss auch die Bereitschaftspolizei aus Niedersachsen einspringen.

VfB-Fans und D/A-Zuschauer kommen sich im Normalfall nicht in die Quere, da die Gäste ihren eigenen Eingang auf der anderen Seite haben.

Aber wie viele Lübecker kommen tatsächlich?

VfB-Pressesprecher Jessen sagt, 500 seien ursprünglich erwartet worden. Nun gäbe es die Konstellation in der Tabelle. Der VfB hat bei der eigenen Anhängerschaft für das Spiel geworben und auf die Abläufe bei D/A hingewiesen. „Es ist aber wirklich schwer abzuschätzen“, sagt Jessen. Der Freitagabendtermin komme nicht jedem entgegen, der Reiseaufwand sei relativ groß, auch aufgrund der Verkehrslage. „Und wir haben Probleme bei der Organisation von Bussen“, sagt Jessen. Dass Hannover 96 II am Freitag schon um 13 Uhr bei Bremen II spielt, sei unglücklich. Sollte Hannover nicht gewinnen, so Jessen, könnten einige Fans auch den Ansporn verlieren, live bei D/A dabei zu sein.

Der VfB denkt aber groß und kommt auch mit eigenem Fan-Artikel-Stand nach Drochtersen. Nach dem Spiel wollen die Lübecker feiern. Jessen lobt in diesem Kontext nochmals die gute Zusammenarbeit mit D/A.

Tjorve Mohr freut sich

Am Dienstag hat Innenverteidiger Tjorve Mohr seine Unterschrift unter den neuen Zweijahresvertrag gesetzt. „Das ist auch ein Zeichen an die Konkurrenz“, sagt Trainer Frithjof Hansen. Mohr sei ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft und seine Vertragsverlängerung „wichtig für die Entwicklung der Mannschaft“.

An dieser Entwicklung möchte Mohr mitwirken. Er sieht das Potenzial bei D/A. „Wir müssen weiter reifen und unsere Schwächephasen ablegen“, sagt der 26-Jährige. Er sieht sich als Führungsspieler und Stabilisator der Defensive, dieser Rolle wolle er gerecht werden. Zuletzt habe D/A aus einer stabilen Defensive agiert, aber sich zu wenige Chancen erspielt beziehungsweise zu wenig Tore erzielt.

Beim Hinspiel sei er, Tjorve Mohr, „leider“ nicht dabei gewesen. „Aber ich war begeistert von unserem Spiel.“ Jetzt freut er sich auf dieses „Highlight-Spiel“.

Eines der besten D/A-Spiele

Die Drochterser zeigten im Hinspiel vor einer Kulisse von 3500 Zuschauern eine ganz starke Leistung. Sie verpassten die Führung per Elfmeter, vergaben weitere Großchancen, dem Ausgleich stand der Pfosten im Weg und das 0:2 fiel erst in der Nachspielzeit. „Wir waren an uns selbst gescheitert“, sagt Trainer Hansen rückblickend und verweist zugleich auf die derzeitige Chancenverwertung.

Personell hat D/A ebenso Probleme. „Wir hatten trotzdem Qualität auf dem Platz, konnten diese aber nicht umsetzen“, sagt Hansen. In dem letzten Heimspiel der Saison muss die große Kulisse Ansporn sein. „Und wir wollen unserem Publikum ein richtig schönes Spiel zeigen“, sagt Hansen. Er hofft, dass die D/A-Fans ebenso zahlreich erscheinen.

Kaderplanung läuft

Neben Mohr hat auch Torhüter Fynn-Lukas Hegerfeldt in dieser Woche verlängert. „Er bildet zusammen mit Patrick Siefkes ein starkes Torwartduo“, sagt Sportdirektor Sören Behrmann. Der Kern des Teams soll bestehen bleiben. Er erwartet in den kommenden Tagen weitere Vertragsverlängerungen. Gespräche mit Neuen laufen. Felix Niebergall und Ashton Götz, der berufliche Prioritäten setzt, werden D/A dagegen verlassen. Und Lennard Fock wird in den USA studieren. Behrmann sagt, dass sie in Kontakt bleiben werden und Fock immer zu D/A zurückkehren könnte.

In der Gegenwart steht aber das Highlight-Spiel an.

Quelle: Stader Tageblatt


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