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Lübeck feiert in Drochtersen den Aufstieg - Kehdinger Stadion in grün getaucht

1. Herren
Bild: Jörg Struwe

Vor einer Rekordkulisse hat die SV Drochtersen/Assel am Freitagabend gegen den VfB Lübeck mit 0:1 verloren. Das Regionalligaspiel war nichts für Fußball-Ästheten. Dennoch gab es einen Grund zum Feiern.

Der Gästeblock im Kehdinger Stadion ist grün. Viele Hundert Fans aus Lübeck sind mitgereist. Sie schwenken Fahnen, rütteln an den Zäunen, singen, klatschen. Sie sind laut. Sie wollen diesen einen Punkt bejubeln, den der VfB rein theoretisch noch für den Aufstieg in die 3. Liga braucht. Wobei das nur ein Rechenspielchen ist. Das Torverhältnis gegenüber Hauptkonkurrent Hannover 96 II ist deutlich besser.

Gözüsirin prüft D/A-Torwart Patrick Siefkes

D/A beginnt gefällig. Die Mannschaft von Trainer Frithjof Hansen erspielt sich aussichtsreiche Gelegenheiten. Zwingend ist das noch nicht, aber hübsch anzusehen. Die Gäste bekommen nach einer Viertelstunde zwei Chancen geschenkt. Nach Fehlern im Spielaufbau scheitert zunächst Manuel Farrona Pulido. Aus der Distanz prüft Tarik Gözüsirin danach D/A-Torwart Patrick Siefkes.

D/A hatte den Lübeckern 1200 Karten zur Verfügung gestellt. Die Fan-Gemeinde nimmt das Angebot gerne an an diesem Freitagabend. Aber 1200 Fans werden es nicht. Insgesamt wollen 1345 Menschen das Spiel sehen. Die Lübecker Vorsänger heizen den Kollegen ein. Der Block stimmt ein: „All die Jahre waren schwer, doch nur Du bist das, was zählt...“

D/A fehlen schlichtweg die Abschlüsse in der ersten Halbzeit. Frithjof Hansen moniert das von der Trainerbank aus permanent. Der Coach sieht in der 25. Minute einen harmlosen Distanzschuss von Nico von der Reith und elf Minuten später einen Versuch von Jorik Wulff. Der Lübecker Janek Sternberg kann blocken. Wulffs Schuss in der 39. Minute hält VfB-Keeper Florian Kirschke.

Die Resonanz auf die Partie wird den Zuschauerschnitt bei D/A erhöhen. Im Schnitt kamen in dieser Saison 600 Zuschauer zu den Heimspielen ins Kehdinger Stadion. Am besten besucht war die Arena mit 732 Gästen beim 2:2 gegen Werder Bremen II. Zum Vergleich: Lübeck zählt im Schnitt 3600 Besucher und in der Spitze mehr als 7500. „Unterm Strich bleibt etwas übrig“, sagt D/A-Präsident Rigo Gooßen. Wirtschaftlich gilt das Spiel als erfolgreich. Aber der Verein hat auch Kosten.

Stader Unternehmen sorgt für die Sicherheit im Stadion

D/A stellt 60 Ordner, etwa die Hälfte davon sind Profis von einem Sicherheitsunternehmen aus Stade. Die Schäden, die Zuschauer bei solchen Spielen in der Vergangenheit verursacht haben, gingen gern mal in den vierstelligen Bereich. 90 Polizisten aus Hannover sind vor Ort. Die allerdings zahlt der Steuerzahler.

Jan Kurzer leitet die Stader Polizeiinspektion und den Einsatz in Drochtersen. „Wir wollen den kontrollierten Ablauf gewährleisten und das kontrollierte Feiern“, sagt Kurzer.

Thiel erzielt VfB-Führung

Der VfB feiert direkt nach Wiederanpfiff. „Nie mehr vierte Liga“ singen die Fans nach dem Tor von Marvin Thiel in der 48. Minute. Sein Fernschuss aus spitzem Winkel senkt sich hinter Patrick Siefkes ins Tor.

Die zweite Halbzeit läuft fast komplett an D/A vorbei. Kaum Spielwitz, kaum kreative Momente, keine Lösungen in der Offensive. Der Tabellenfünfte kommt erst in der 75. Minute erstmals in die Nähe des Lübecker Tores. Doch hinter dem Kopfball des eingewechselten Lennard Fock fehlt der Druck. „Bei den ganzen Unterbrechungen sind wir nicht in unseren Rhythmus gekommen“, sagt D/A-Spieler Maximilian Geißen. Drochtersen habe gegen einen starken Gegner aber nicht schlecht gespielt. „Der VfB hatte auch keine Lösungen, keine klaren Dinger. Das ist zermürbend und frustrierend“, sagt der Mittelfeldspieler.

Pyrotechnik vor dem Abpfiff

Beide Mannschaften fackeln kein Feuerwerk ab. Die Lübecker Fans greifen zu ihren Bengalos und vernebeln zehn Minuten vor Schluss kurz die Sicht. Dann feiern sie ihre Lieblinge für den Aufstieg. Hunderte stürmen nach dem Abpfiff den Rasen. VfB-Trainer Lukas Pfeiffer fehlen nach dem Abpfiff die Worte. „Das fühlt sich richtig gut an. Das ist unbeschreiblich“, sagt er schließlich. Pfeiffer verabschiedet sich aus dem Stadion mit einem Lob für die Arbeit des Gegners: „Das waren immer unangenehme Spiele hier für uns. Vielleicht sieht man sich wieder.“

D/A-Coach Hansen gibt seinem Kollegen Glückwünsche auf den Weg. Der Aufstieg sei verdient. „Genießt den Moment und die nächste Saison“, sagt Hansen. Der Drochterser Trainer hat für sich und seine Mannschaft eine Herausforderung ausgemacht, „eine Challenge für die nächste Saison“. D/A spiele einen guten Ball, bringe aber zu wenig Bälle aufs Tor und besetze den Strafraum nicht. Wer nicht aufs Tor schießt, kann auch keine Tore erzielen.

Die Statistik des Spiels

  • Tore: 0:1 (48.) Thiel
  • SV D/A: Siefkes, Mohr, Giwah (85. Elfers), Serra, von der Reith, Kinitz (70. Khodabakhshian), Haut (85. Schumacher), Geißen, Sobotta (85. Steffens), Wulff, Schmiederer (73. Fock)
  • VfB Lübeck: Kirschke, Kölle, Plume, Hauptmann (84. Daube), Farrona Pulido (83. Taritas), Thiel (79. Kimmo Hovi), Grupe, Rüdiger, Gözüsirin, Boland, Sternberg (90. Lippegaus)
  • Schiedsrichter: Lennart Wolff – Assistenten: Sebastian Schiller, Allen Chen
  • Zuschauer: 1345
  • Nächstes Spiel: 1. FC Phönix Lübeck – D/A (Sonntag, 14. Mai, 14 Uhr)

 Quelle: Stader Tageblatt


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