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Abschied mit 23 Jahren: Sein Torhunger wird D/A fehlen

1. Herren
Bild: Jörg Struwe

Dass Fußballer am Ende einer Saison ihren Verein verlassen, ist normal. Die meisten treibt es zu neuen sportlichen Herausforderungen. D/A verliert jetzt einen Stürmer, der sich auf seine berufliche Karriere konzentrieren möchte. Mit 23 Jahren.

Der Präsident des Fußball-Regionalligisten SV Drochtersen/Assel, Rigo Gooßen, steht mit zwei Präsenten in der Hand vor der Haupttribüne des Kehdinger Stadions. In zehn Minuten soll das Spiel gegen den VfB Lübeck beginnen. Gooßen will noch schnell Spieler verabschieden, die D/A am Saisonende verlassen werden. So viel Zeit muss sein. Der eine Spieler, Ashton Götz, ist nicht da. Er arbeitet im Schichtdienst bei der Hamburger Polizei. Der Zweite, Felix Niebergall, wechselt nach zwei Jahren in Drochtersen in die Oberliga Schleswig-Holstein zu Kilia Kiel. Der künftige Lebensmittelpunkt des Dritten, Lennard Fock, ist Luftlinie 7867 Kilometer von Drochtersen entfernt.

Treffsicher: Fock erzielte bislang fünf Tore für D/A

Den Stürmer zieht es in die USA. Dort will er ein Masterstudium in Business Analytics absolvieren. Aktuell befindet sich der 23-Jährige noch im Bachelorstress: „Das nimmt verdammt viel Zeit in Anspruch“, sagt Fock. Irgendwie hat es Fock dennoch geschafft, Studium und Sport in den vergangenen Monaten gut miteinander zu verbinden. Mittlerweile steht er mit fünf Toren in 15 Einsätzen auf Platz vier der D/A-internen Torjägerliste.

Entsprechend schade findet D/A-Trainer Frithjof Hansen seinen Abgang. „Er ist im letzten halben Jahr nicht nur gut angekommen in Drochtersen. Er hat in seiner Entwicklung auch einen Schritt nach vorne gemacht“, sagt Hansen. Es sei schade, dass Fock diese Entwicklung nicht bei D/A fortsetzen könne. Aber in Focks neuer Heimat warteten ein tolles Gesamtpaket und eine tolle Chance.

Focks Ziel in den USA ist die Seattle University. Dort wird er in der NCAA Division 1, der höchsten College-Liga, weiter Fußball spielen. Über eine Agentur, die Fußballer an die amerikanischen Colleges vermittelt, kam Fock in Kontakt mit dem Coach des Fußballteams der Seattle University, Nathan Daligcon. Der hat ihn offenbar restlos überzeugt.

Stürmer trainiert bald täglich im College-Team in Seattle

Die Universität verfügt über eine sportliche Infrastruktur, von der Studenten in Deutschland nur träumen. Obwohl der Stürmer den Fokus auf das Studium legen will, glaubt er, sich in Seattle auch fußballerisch weiterentwickeln zu können: „Das wird kein Spaßfußball, ich werde dort jeden Tag trainieren.“ Focks Anspruch: „Ich will in der Uni und auf dem Platz top sein.“

Einen Leistungsschub erfuhr Fock auch zuletzt bei D/A. „Er hat diese Gier auf Tore“, sagt sein Trainer. Fock definiere sich darüber, wie oft er aufs Tor schieße und wie oft er treffe. Auch weil Fock jetzt geht, beobachtet D/A den Stürmer-Markt intensiv. Aber alle Vereine suchen gute Stürmer. Erst recht welche, die eine Physis wie Lennard Fock haben.

Keine Entscheidung gegen den Fußball

Sportlich sei der Wechsel nach Seattle „ein Sprung ins kalte Wasser“, sagt Fock: „Wie das Niveau sein wird, kann ich kaum einschätzen.“ Von seinem besten Freund, der seit vier Jahren in den USA ist, weiß er: „Die Stärke der Teams kann brutal unterschiedlich sein.“ Von deutschem Bezirks- bis Regionalliga-Niveau sei alles dabei.

Mindestens anderthalb Jahre wird Fock in den USA verbringen. Über den Abschied aus Drochtersen sagt er: „Ich bin von A/O zu D/A gekommen, um zu lernen und konnte mich fußballerisch und persönlich weiterentwickeln. Ich habe viele tolle Menschen und neue Freunde kennengelernt. Dafür bin ich sehr dankbar.“ Den Schritt, in die USA zu gehen, sei eine Entscheidung für die berufliche Karriere gewesen, aber: „Es war keine Entscheidung gegen den Fußball“, sagt Fock.

Ex-Profi Ashton Götz jetzt Polizist in Hamburg

Ashton Götz indes hat sich gegen den Fußball entschieden. Die Geschichte des 29-Jährigen hat eine gewisse Tragik. Götz war einst Profi beim HSV und kam 2019 über Umwege zu D/A. In den vergangenen vier Jahren bestritt er aufgrund von Verletzungen nur 39 Spiele für D/A. Fit präsentierte er sich in der Abstiegsrunde der vergangenen Saison als bester Torschütze (6) und bester Vorbereiter bei D/A. Bis ihn eine Verletzung im ersten Training der Vorbereitung auf diese Saison erneut außer Gefecht setzte. Götz ließ sich parallel in Hamburg zum Polizisten ausbilden. Mit Fußball auf Top-Niveau ist Schluss.

D/A spielt am Sonntag beim 1. FC Phönix Lübeck

Zwei Spiele muss D/A in dieser Regionalligasaison noch bestreiten. Am Sonntag, 14. Mai, reisen die Drochterser als Tabellensechster zum 13. Phönix Lübeck. Die Partie wird um 14 Uhr angepfiffen. D/A hat aus den letzten sieben Spielen nur vier Punkte geholt. Auch für Phönix Lübeck lief der April und die erste Mai-Woche nicht berauschend. Von acht Partien verlor das Team fünf. Nur der Sieg am letzten Wochenende in Rehden (6:1) macht Hoffnung. Dort haben die Lübecker das Spiel mit einer ihrer Spezialitäten entschieden. „Phönix ist robust bei Standards“, sagt Frithjof Hansen. Die ersten beiden Tore gegen Rehden fielen nach Einwürfen. Lübeck agiere sehr körperlich und habe auch individuelle Qualität. D/A werde aber „alles raushauen“, um in den letzten beiden Spielen zwei Siege zu feiern.

Quelle: Stader Tageblatt


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