Bemüht, aber weiter sieglos: D/A und HSV II teilen sich die Punkte

„Wir müssen einen Dreier holen“, war die unmissverständliche Forderung von Trainer Frithjof Hansen. Die Ausgangslage vor dem Auswärtsspiel beim HSV II war für beide Mannschaften prekär. Sowohl die Drochterser als auch die Hamburger konnten in den ersten beiden Saisonspielen kein Tor erzielen. Die sehr junge U21 des HSV musste gar acht Gegentore schlucken. Trotzdem lobte HSV-Trainer Pit Reimers seine Mannschaft nach dem 0:3 gegen Teutonia Ottensen. Auch Hansen warnte, der HSV II habe sich deutlich steigern können nach der 0:5-Auftaktniederlage gegen Norderstedt. Dies bestätigte der Gastgeber mit einer engagierten Leistung gegen D/A.

Hansen setzte in der Startelf neben Torhüter Siefkes auf Giwah, von der Reith, Mohr und Elfers in der Abwehr, Geißen, Rosin und Fernandes bildeten das zentrale Mittelfeld, über die Außen kamen Sobotta und Gueye und als Neuner lief Göttel auf. Fernandes musste nach einem Foul schon nach zwölf Minuten raus, für ihn kam Haut.

D/A produziert zu viele Ungenauigkeiten

D/A startete nach dem Anstoß mit einer Flanke ins Aus – Ungenauigkeiten werden auch in der Folge das D/A-Spiel beeinträchtigen. Die Drochterser ließen zunächst den Gastgeber spielen. Ab der sechsten Minute, nach eigenem Eckball, war D/A dann im Spiel. Ein Sobotta-Abschluss wurde geblockt. Kurz darauf lief er allein aufs Tor zu, ihm wurde der Ball im Strafraum aber abgelaufen. In der elften Minute schloss Rosin aus spitzem Winkel wuchtig ab. Die erste Chance im Spiel. In der 16. Minute kombinierte D/A einmal sehenswert. Sobotta erwischte die Flanke von Elfers aus kurzer Distanz mit dem Knie, der Ball flog knapp über die Latte. Das war eine Großchance. Es folgten noch zwei harmlose Distanz-Versuche von Sobotta. D/A schaffte es in der ausgeglichenen ersten Halbzeit nicht, Göttel in Szene zu setzen, oder sich anderweitig hochkarätige Chancen herauszuspielen. Es war eine insgesamt chancenarme Partie.

Der HSV II spielte mit und verteidigte gut. Und dann kam der Moment von Rexhepi, der nach einem Solo, bei dem er gnädig begleitet wurde, einen ganz feinen Pass auf Kilo folgen ließ. Kilo vollendete zum 1:0 ins kurze Eck (33.). Das nennt man Effizienz. Führung nach der ersten echten HSV-Chance. So geht‘s auch in die Pause.

Frühe Wechsel sollen die Wende bringen

Hansen reagierte dann früh. Sattler kam nach der Pause für Gueye. In der 57. Minute setzte der Trainer auf volle Offensive. Die Stürmer Neumann und Schmiederer kamen für Rosin und Sobotta, zudem Serra für Giwah. Neumann ließ sogleich einen ganz gefährlichen Distanzschuss folgen, da musste sich HSV-Torhüter Mensah ganz lang machen. Eine Glanzparade. D/A war bemüht, das Spielgeschehen an sich zu reißen. Die Drochterser agierten druckvoller. Doch echte Torgefahr kam nicht auf. Ein Kopfball nach einer Ecke verfehlte das HSV-Tor mal knapp (64.). D/A lief trotz optischer Überlegenheit die Zeit stetig davon.

Und dann kam auch noch Pech dazu. Haut traf den Ball in der 77. Minute perfekt, der Schuss hätte im langen Eck eingeschlagen – doch Neumann stand im Weg. Aber D/A drückte weiter. Und wurde in der 81. Minute belohnt: Schmiederer stocherte den Ball nach einem Einwurf zum 1:1 ins Netz. Der verdiente Ausgleich.

In der Schlussphase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. D/A wollte den Sieg, der HSV bekam Platz zum Kontern. Ein frecher Versuch von Serra. Ein knappes Ding vom Hamburger Hildebrandt. Ein Pfosten Treffer von Göttel, allerdings aus Abseitsstellung. Dann begann die dreiminütige Nachspielzeit. In der 92. Minute verfehlte Neumann noch einmal knapp. Es blieb beim 1:1. Unbefriedigend für Drochtersen.

„Wir hatten genügend Abschlüsse“, sagte Hansen, es sei frustrierend, dass D/A das Spiel nicht in seine Richtung ziehen konnte. Nach den Umstellungen habe D/A es trotz des Risikos aber gut gemacht, so Hansen.

Die Statistik zum Spiel

• Tore: 1:0 (33.) Kilo, 1:1 (81.) Schmiederer
• Hamburger SV II: Mensah, Seifert, Duah, Harz, Mengot (63. Hildebrandt), Paschke (72. Ntsiakoh), Rexhepi, Sanne (68. Appiah), Kilo (80. Köhl), Sillah (87. Tepe), Zumberi
• SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Giwah (58. Serra), Mohr, von der Reith, Elfers, Geißen, Rosin (58. Schmiederer), Fernandes (12. Haut), Gueye (46. Sattler), Sobotta (58. Neumann), Göttel
• Schiedsrichter: Daniel Piotrowski, Assistenten Bastian Grimmelmann, Maximilian Heinel
• Zuschauer: 250 im Sportpark Eimsbüttel
• Nächstes Spiel: D/A - Eintracht Norderstedt (Sa., 19. August, 17 Uhr)

Quelle: Stader Tageblatt