D/A scheitert an einer Spitzenmannschaft - 1:2 gegen Phönix Lübeck
D/A hat in der Fußball-Regionalliga am Sonntag vor 622 Zuschauern mit 1:2 gegen Phönix Lübeck verloren. Das Spiel zeigte, wie weit weg die SV Drochtersen/Assel noch vom Format einer Spitzenmannschaft ist.
Der 1. FC Phönix Lübeck ist alles andere als Laufkundschaft. Rein statistisch schießen die Lübecker pro Partie die meisten Tore und kassieren die wenigsten Gegentreffer. Der Interimstrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Frauen, Horst Hrubesch, hatte Phönix im Rahmen eines Fußball-Talks in Dollern vor ein paar Wochen zum Meisterschaftsfavoriten erhoben.
Hrubesch kennt sich aus in der Regionalliga. Er verantwortet die Arbeit an der Talentschmiede des HSV und schickt mit der U21 selbst eine Mannschaft ins Rennen in Liga vier.
Miguel Fernandes und Moritz Göttel in der Startelf
D/A versuchte es gegen Phönix Lübeck im klassischen 4:4:2-System. Vor Torwart Patrick Siefkes verteidigten Jannes Elfers, Tjorve Mohr, Nikola Serra und Arian Khodabakhshian in der Viererkette. Im defensiven Mittelfeld agierten Matti Steinmann und Maximilian Geißen. Offensiv ausgerichtet spielten Dennis Rosin und Martin Sattler. Im Angriff sollten Miguel Fernandes und Moritz Göttel wirbeln.
D/A-Heimniederlage gegen Lübeck
Die Anfangsphase der Partie dominierten die Gäste. Lübeck agierte zielstrebiger in Richtung D/A-Tor, spielte abgeklärter und entledigte sich abgezockt dem Drochterser Pressing. D/A strahlte nach zehn Minuten erstmals Gefahr aus und kreierte über die linke Seite nach 18 Minuten die erste gute Chance. Miguel Fernandes zog aus spitzem Winkel ab. Lübecks Torwart Carl Leonhard parierte stark.
Phönix hebelt die D/A-Abwehr aus
Phönix zog den Stecker der aufkeimenden Sturm- und Drangphase der Hausherren in der 23. Minute mit einfachem aber effizientem Offensivfußball. Ein gut getimter Pass in den Strafraum auf Leander Fritzsche reichte, um die D/A-Defensive auszuhebeln. Fritzsche zog trocken ab. 0:1. „Männer, wacht mal auf!“, brüllte D/A-Trainer Oliver Ioannou wenig später.
Ein Foulelfmeter hielt D/A in der 36. Minute im Spiel. Matti Steinmann übernahm die Verantwortung vom Punkt und ließ Leonhard keine Chance. Zuvor hatte sich Miguel Fernandes im Lübecker Strafraum geschickt zwischen Ball und Gegner gestellt und clever den Strafstoß gezogen. D/A war plötzlich auch mental wieder da. Das minutenlange Powerplay auf das Lübecker Tor ließ sogar die Zuschauer aufwachen. D/A kreierte Abschlüsse aus der zweiten Reihe. Maxi Geißen hatte in der 45. Minute das 2:1 auf dem Fuß.
D/A kämpfte sich ins Spiel zurück, wurde immer zweikampf- und laufstärker im Laufe der ersten Halbzeit. Mit einem großen Applaus entließen die Zuschauer die Spieler in die Pause.
D/A machte nach dem Seitenwechsel da weiter, wo es vor der Pause aufgehört hatte. Mit einem Schuss aus 15 Metern scheiterte Dennis Rosin an Carl Leonhard. Im Nachsetzen blockte ein Lübecker Verteidiger den Schuss von Martin Sattler. Aber auch die Gäste erspielten sich gute Abschlussmöglichkeiten. Meistens nach Kontern oder nach Drochterser Ballverlusten im Aufbauspiel. Mitte der zweiten Halbzeit verrichtete die D/A-Defensive Schwerstarbeit. Die Gastgeber versuchten, die Spielkontrolle zu gewinnen.
Dennis Rosin hat 2:1 auf dem Fuß
In der 70. Minute blieb den Drochterser Fans der Jubelschrei im Hals stecken. D/A konterte im eigenen Stadion über die rechte Seite. Miguel Fernandes und der eingewechselte Alexander Neumann setzten Dennis Rosin in Szene. Frei vor dem Tor schoss Rosin den Ball knapp über die Latte. Phönix bestrafte die fehlende Effizienz der Drochterser umgehend.
Nach einem ungestümen Einsatz von Nikola Serra gegen Haris Hyseni im Strafraum blieb Schiedsrichter Marco Scharf gar nichts anderes übrig, als auf den Punkt zu zeigen. Hyseni verwandelte in der 75. Minute selbst. Phönix Lübeck lieferte am Sonntag in Drochtersen die reifere Leistung ab, agierte wie eine Spitzenmannschaft.
Als „bittere Niederlage“ ordnete D/A-Präsident Rigo Gooßen das Spiel ein. Ihn erzürnte vor allem der Elfmeter. „Zum zweiten Mal verlieren wir durch einen Strafstoß, den du in dieser Position nicht verursachen darfst“, sagte er.
D/A kam noch zu Chancen. Alexander Neumann scheiterte in der 79. Minute am Lübecker Torwart. Aber insgesamt blieben die Offensivbemühungen zu harmlos. Nikola Serra setzte einen Freistoß aus aussichtsreicher Position weit über das Tor. D/A bleibt im Tabellenkeller.
Ioannou fordert Konstanz über 90 Minuten
D/A-Coach Oliver Ioannou gab sich nach der Niederlage „brutal enttäuscht“. Zu Beginn des Spiels habe er bei seinem Team „zu wenig Intensität und Leidenschaft gesehen“. Nur phasenweise habe D/A überzeugt. „Wir müssen Konstanz über 90 Minuten zeigen“, sagte Ioannou.
Ein wenig wie Balsam wirkte da die Einschätzung von Gästetrainer Frank Salomon. Der attestierte D/A, dass es besser spielt, als es der Tabellenplatz aussagt.
Quelle: Stader Tageblatt