D/A steht beim Tabellenletzten unter Erfolgsdruck und ist gewarnt
Beim derzeitigen Tabellenletzten FC Kilia Kiel muss Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel am Freitag (19 Uhr) seinen ersten Auswärtssieg der Saison einfahren. Ein Ex-Mitspieler will sich dagegen mit dem Aufsteiger „endlich belohnen“.
Zwei Saisons hat Felix Niebergall für die SV Drochtersen/Assel gespielt, ehe er vor dieser Saison zu dem Aufsteiger FC Kilia Kiel gewechselt ist. Der 25-jährige Offensivspieler ist in Kehdingen nie richtig warm geworden. „Das Kapitel ist für mich abgeschlossen“, sagt er, D/A werde dennoch in Erinnerung bleiben. Gleichwohl hat er noch zu einigen Ex-Kollegen Kontakt, war erst kürzlich mit einigen beim HSV.
In seiner ersten Saison bei D/A, in der die Liga coronabedingt in Nord- und Süd-Staffel geteilt war, hatte Niebergall 19 Einsätze in der Nord-Staffel und zehn Einsätze in der folgenden Abstiegsrunde. Lange stand nicht fest, ob er bleibt. Er blieb. Und kam in der vergangenen Saison auf elf Einsätze für D/A.
Der Wechsel zum Aufsteiger ist logisch
Niebergall wurde bei Holstein Kiel ausgebildet, spielte in der U17- und U19-Bundesliga, es folgten drei Saisons mit der U23 in der Regionalliga. Die Rückkehr nach Kiel zum FC Kilia war ein wenig wie eine Heimkehr. „Ich hatte keinerlei Anlaufschwierigkeiten“, sagt Niebergall.
Sein jetziger Trainer Nicola Soranno hatte ihn schon in Holstein Kiels U23 trainiert. Viele Mitspieler kennt er ebenso aus der Holstein-Zeit. So verwundert es nicht, dass er „sehr, sehr gut“ aufgenommen wurde und sich wohlfühlt.
Dass sein Ex-Club D/A derzeit auch im Abstiegskampf steckt, wundert Niebergall. „Ich dachte auch, wie viele andere, dass sie oben mitspielen werden“, sagt er. Der Anspruch bei Kilia Kiel ist ein ganz anderer. „Das ist jetzt ein Jahr Abenteuer“, sagt Niebergall, „wenn wir wieder absteigen, ist das hier kein Beinbruch.“
Die Mannschaft trainiert drei Mal in der Woche am Abend. Ausnahmslos seien die Fußballer auf Nebentätigkeiten angewiesen, sagt Niebergall. Dagegen ist D/A als etablierter und ambitionierter Regionalligist ganz anders aufgestellt.
D/A will und braucht den ersten Auswärtssieg
D/A-Trainer Oliver Ioannou sagt unmissverständlich: „Wir fahren dahin und wollen gewinnen.“ Dass dies der erste Auswärtssieg für die Drochterser wäre, beschreibt die anhaltende Ergebniskrise von D/A nur zu gut. Sechs Mal musste D/A bisher auswärts ran, verlor drei Mal und spielte drei Mal remis.
Kilia Kiel steht mit nur einem Sieg und sechs Punkten am Tabellenende. Neun Niederlagen in Folge mussten Niebergall und die Kollegen verdauen. Aber: In den vergangenen vier Spielen schoss der Aufsteiger sieben Tore, verlor gegen den großen Favoriten Teutonia Ottensen zuletzt nur knapp mit 2:3.
„Das wird für uns kein Selbstläufer - ganz im Gegenteil“, sagt Ioannou. Der Gegner werde sich nicht abschießen lassen und werde D/A ordentlich Paroli bieten. „Wir müssen mental gut vorbereitet sein“, warnt der D/A-Trainer.
Niebergall, der mit Ioannou noch zusammen für D/A auf dem Platz gestanden hatte, bestätigt diese Warnung. „Wir haben zuletzt gegen Norderstedt und Teutonia super gespielt“, sagt er. Kilia Kiel werde gegen D/A einmal mehr versuchen, sich für eine gute Leistung auch zu belohnen, so Niebergall.
Quelle: Stader Tageblatt