Der HSV zeigt am Freitagabend einen sehr engagierten Auftritt im Kehdinger Stadion. Der Favorit gewinnt verdient mit 5:1 gegen D/A. Der Gastgeber lief vor allem einem Spieler oft hinterher. Der stünde auch bei D/A-Trainer Ioannou auf der Wunschliste.
Die 4000 Zuschauer im Kehdinger Stadion bekamen schon in der ersten Halbzeit etwas geboten: einen engagierten und laut pfeifenden Trainer Steffen Baumgart an der Seitenlinie, eine bemühte HSV-Mannschaft, die das Spiel größtenteils im Griff hatte – und gleich drei Tore.
Schon nach drei Minuten forderte Baumgart „mehr Tempo“. Zudem wollte er, dass seine Mannschaft mehr über die Außen agiert. Dompe auf der linken Außenbahn beschäftige die D/A-Defensive am meisten und setzte alles von Baumgart Geforderte mustergültig durch. In der sechsten Minute bekam D/A-Torhüter Siefkes erstmals Szenenapplaus, weil er eine Flanke von Dompé herunterpflückte.
Trainer Baumgart unzufrieden
D/A setzte Nadelstiche. In der zehnten Minute wurde Göttel gefoult. Der Freistoß landete bei Steinmann kurz vorm HSV-Tor. Abseits.
In der 15. Minute holte sich Baumgart seinen Abwehrchef Schonlau an die Seitenlinie. Er war unzufrieden. Aber nicht mehr lange. Der HSV wurde stetig dominanter.
In der 17. Minute bekam Königsdörffer den Ball perfekt in die Schnittstelle der D/A-Abwehr. Verteidiger Mohr rettete in letzter Sekunde per Grätsche. Kurz darauf packte Siefkes eine Glanzparade aus und hielt einen Schuss aus dem Getümmel im Strafraum heraus.
Der HSV wurde druckvoller
In der 21. Minute war es dann soweit. Der HSV ging mit 1:0 in Führung. Der Treffer hätte aber wegen einer Abseitsstellung nicht zählen dürfen. Königsdörffer kam dann im Anschluss im Rücken von Nico von der Reith am langen Pfosten zum Kopfball. Baumgart war da schon länger lobend an der Seitenlinie unterwegs.In der 35. Minute folgte die 2:0-Führung für den HSV. Nach einer Ecke folgte eine Flanke aus dem Halbfeld und Hadzikadunic ließ den Ball über den Scheitel gleiten, nicht sichtbar für Siefkes.
Dann ließ der HSV die Drochterser über die rechte Seite kombinieren. „Druck“ schrie Baumgart. Der Ball landete bei Steinmann. Großchance.
D/A presste nun mehr und wurde noch belohnt. In der 41. Minute erzielte Willi Reincke nach einer Ecke den umjubelten 1:2-Anschlusstreffer. Das versprach Spannung für die zweite Halbzeit.
Der HSV spielte aber weiter wie ein Favorit
Der beste HSV-Spieler wollte nach dem Wiederanpfiff allerdings erst gar keine Spannung aufkommen lassen. Dompé traf schon in der 48. Minute wunderbar ins lange Eck zum 3:1. D/A-Trainer Oliver Ioannou outete sich nach dem Spiel als HSV- und Dompé-Fan. Dürfte er sich einen Unterschiedsspieler wünschen, so Ioannou, dann wäre dies Dompé.In der 60. Minute tauschte Baumgart alle Feldspieler aus. Nun war auch HSV-Liebling Jatta auf dem Feld. Einziger Wermutstropfen für die Zuschauer: Die Stürmer Glatzel und Selke waren nicht mit nach Kehdingen gekommen.
In der 68. Minute durfte sich Siefkes ein weiteres Mal auszeichnen, als er eine Großchance von Balde zur Ecke klärte. Aus dem Standard resultierte dann aber das 1:4 durch Heyer.
D/A-Trainer Oliver Ioannou wechselte dann auch noch kräftig durch. Und der HSV spielte weiter fleißig nach vorn. In der 86. Minute kombinierte sich der Zweitligist sehenswert in den Strafraum und Karabec traf zum 5:1. D/A schaffte es in der zweiten Halbzeit nur zwei Mal gefährlich in den HSV-Strafraum. Das hatten sie sich sicherlich anders vorgestellt.
Steffen Baumgart zeigt Fannähe
Nach dem Abpfiff füllte sich der Rasen blitzschnell mit hunderten Fans. HSV-Trainer Steffen Baumgart ließ sich für alle Zeit, gab Autogramme und erfüllte Fotowünsche. Er habe ein gutes Spiel gesehen, so Baumgart. Und er lobte ausdrücklich „die sehr gute Organisation“.
Ioannou sah ein gerechtes Ergebnis. „Beim HSV geht es um Stammplätze in der 2. Bundesliga“, so der D/A-Trainer über den starken Auftritt des HSV. D/A-Präsident Rigo Gooßen hat auch einen „überragenden HSV“ gesehen. Er freute sich über „ein friedliches Fußballfest“.
Die D/A-Spieler Göttel und Rosin mussten die HSV-Überlegenheit akzeptieren. Moritz Göttel: „Kleinigkeiten machen den Unterschied aus, Zentimeter. Ich hätte mir gewünscht, dass wir die Null länger halten. Aber die sind abgezockt. Ist halt zweite Bundesliga.“
Dennis Rosin meinte: „Selbst offensiv Akzente zu setzen ist schwer, wenn du dem Ball nur hinterher läufst. Wenn du den Ball hast, stehen gleich drei, vier Leute auf deinen Füßen. Der HSV war frischer in den Eins-Eins-Duellen. Die haben schon eine andere Qualität am Ball.“
Der nächste Zweitligist folgt sogleich
Und am morgigen Samstag geht es gleich weiter mit dem Puma-Cup. Um 13.30 Uhr empfängt D/A dann den Zweitligisten Eintracht Braunschweig. Zudem ist Regionalligakonkurrent BW Lohne am Start. Die Mannschaften spielen jeweils zweimal 30 Minuten gegeneinander. Gegen 17.45 Uhr ist die Siegerehrung geplant. D/A hat im letzten Jahr die erste Auflage des Puma-Cup bei BW Lohne durch zwei Siege gewonnen.
Die Saison beginnt am 28. Juli für D/A. Am dem Sonntag gastiert Holstein Kiel II als erster Gegner im Kehdinger Stadion.
Hier gibt es eine Zusammenfassung des Spiels:
https://www.youtube.com/watch?v=YttKQ3RCu34&t=128s
Quelle: Stader Tageblatt
