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1:2 in Havelse: Kunstschuss beschert D/A eine ausgewachsene Ergebniskrise

1. Herren
Foto: Jörg Struwe

Es läuft die 85. Minute zwischen dem TSV Havelse und der SV D/A in der Fußball-Regionalliga. Drochtersen macht im Spiel gegen den Spitzenreiter vieles richtig und verliert am Ende doch 1:2 - durch ein Traumtor.

D/A-Trainer Oliver Ioannou hadert nach dem Abpfiff gegen den TSV Havelse. Eigentlich ein gutes Spiel gegen den Tabellenführer der Fußball-Regionalliga? Ja, aber. Es sind die vielen Baustellen, die den 35-Jährigen beschäftigen. Vor allem zwei.

Bei gerade mal fünf eigenen Toren in sechs Spielen ist die eine Baustelle eindeutig. D/A macht zu wenig aus seinen Chancen. Die zweite Baustelle ist reine Kopfsache, eine Frage der Mentalität. Vier Mal hat D/A in dieser Saison Siege und Punkte in der Schlussphase verspielt. Das Tor zu vernageln, war einst die große Stärke der Drochterser.

Bilanz spricht für Drochtersen

Es ist das 16. Duell zwischen D/A und dem TSV Havelse. In der Bilanz stehen acht Drochterser Siege und drei Erfolge des TSV. In der vergangenen Saison gewann D/A sowohl in Garbsen als auch im Kehdinger Stadion. An diesem Sonntag gilt Drochtersen auf dem Papier als Außenseiter. Jedenfalls nach einem Blick auf die Tabelle.

Der TSV Havelse thront nach sechs Spielen und sechs Siegen mit 18 Punkten auf Platz eins. D/A belegt nach durchwachsenem Saisonstart einen Rang im unteren Mittelfeld. Aber die Drochterser haben einen Plan. Ioannou will den Erfolg über die schnellen Außen Martin Sattler und Willi Reincke. Ioannou hat dort Lücken in der Havelser Defensive ausgemacht.

Martin Sattler leitet erste D/A-Chance ein

Sattler setzt den Plan gut um in der Anfangsphase. Und kreiert nach einem cleveren Laufweg die erste D/A-Chance nach elf Minuten. Nach seiner Vorlage scheitern Miguel Fernandes und seine Offensivkollegen beim Abschluss im Strafraum. Havelse verpasst die Führung wenig später nach einer Ecke. D/A hat mit Patrick Siefkes einen der besten Torhüter der Liga.

Bei 17 Toren überzeugt Havelse mit Effektivität im Abschluss. D/A ist diesbezüglich bei vier Treffern noch auf der Suche. Miguel Fernandes kann die Quote aufbessern. Er steht in der 23. Minute völlig frei vor Keeper Tom Opitz und schießt den Ball unbedrängt auf die Tribüne.

D/A braucht angeblich 22 Chancen für ein Tor

Unter den Statistikern kursieren hoch interessante Zahlen. Angeblich benötigt der TSV Havelse 5,88 Chancen, um ein Tor zu erzielen. D/A liegt da mit 21,75 Chancen für einen Treffer deutlich dahinter. Stellt sich die Frage, wie diese Statistiker Chancen definieren. Die Möglichkeit von Dennis Rosin, der sich nach 32 Minuten gefährlich vor das Havelser Tor dribbelt, aber den Zeitpunkt für den Abschluss verpasst, gehört sicherlich in diese Kategorie.

Drochtersens Haris Hyseni spielt eine starke erste Halbzeit. Der Neuzugang von Phönix Lübeck setzt seine Physis ein, ist immer anspielbar, schirmt den Ball ab, schafft Platz für seine Nebenleute. In der 38. Minute leitet er die D/A-Führung ein.

Hyseni, Fernandes und Geißen hebeln Abwehr aus

Chance Nummer vier münzt D/A in einen Treffer um. Hyseni legt im Zentrum rechts auf Fernandes. Der spielt quer auf Maximilian Geißen. 1:0 für D/A. Die Havelser Abwehr ist ausgehebelt.

Der TSV benötigt auch nur vier Gelegenheiten zum Ausgleich kurz vor der Halbzeit. Marko Ilic narrt auf der rechten Seite zwei Drochterser und setzt Affamefuna-Michael Ifeadigo in Szene. Das ist zu einfach. „Das darf so nicht passieren. Das ist spielentscheidend so kurz vor der Pause“, sagt Ioannou.

Den immer agilen Martin Sattler bekommt Havelse nicht in den Griff. Der Rechtsaußen präsentiert sich in Dribbellaune im Wilhelm-Langrehr-Stadion. In der 51. Minute gibt ihm die TSV-Defensive bei einem Solo allenfalls Geleitschutz. Torwart Tom Opitz entschärft schließlich die Situation. Sattler rauft sich die kurzen Haare. D/A drückt. Haris Hyseni vergibt nach einer Stunde die Chance zum 2:1.

D/A-Kapitän von der Reith muss verletzt raus

Die Partie wird wilder, zerfahrener, härter. D/A-Kapitän Nico von der Reith verletzt sich in der 68. Minute. Sein Gesicht ist schmerzverzerrt. Jannes Elfers ersetzt den Innenverteidiger. Und hat gleich richtig gute Ideen.

Elfers schlägt eine präzise Flanke ins Zentrum. Willi Reincke steht völlig frei vor dem Tor und hämmert den Ball ans Lattenkreuz. Wenig später klatscht ein Elfers-Schuss aus spitzem Winkel an den Pfosten. Dieses Spiel hat mehr als knapp 500 Zuschauer verdient.

D/A verschenkt Punkt in der Schlussphase

Zwei Punkte verschenkte D/A beim ersten Heimspiel der Saison gegen Holstein Kiel II in der Schlussphase. Zwei weitere Zähler weniger hat Drochtersen auf der Habenseite, weil der VfB Lübeck vor einer Woche in der Schlussphase ausglich. In Flensburg kassierte D/A den Treffer zur Niederlage in der 86. Minute. Und heute?

Die SV Drochtersen/Assel schafft es in der Schlussphase erneut nicht, das eigene Tor zu verteidigen. In der 85. Minute ist es Noah Plume, der aus 15 Metern die Havelser Führung erzielt. Ein Kunstschuss. Ein Traumtor, das den Drochtersern eine ausgewachsene Ergebniskrise beschert. Noch vor der Busfahrt nach Hause überlegt sich Oliver Ioannou Antworten auf die Frage nach dem Warum. Und Lösungsansätze.

„Wir müssen es verstehen, das eigene Tor 90 Minuten lang besser zu verteidigen“, sagt der Trainer. „Wir müssen verstehen, wann wir Fußball spielen und wann wir klar bleiben.“ Konkret heißt das: Manchmal ist rustikales Rausbolzen des Balles das Mittel der Wahl.

Die Statistik des Spiels

Tore: 0:1 (38.) Geißen, 1:1 (44.) Ifeadigo, 2:1 (85.) Plume

TSV Havelse: Opitz, Kolgeci, Minz, Cherny (68. Rufidis), Düker (88. Tasky), Ilic, Engelking (74. Aytun), Plume, Oltrogge (83. Jaeschke), Ifeadigo (74. Paldino), Riedel.

D/A: Siefkes, Serra, Mohr, von der Reith (68. Giwah), Sattler (62. Elfers), Reincke (89. Bär), Geißen, Steinmann (89. Haut), Rosin (68. Göttel), Fernandes, Hyseni.

Schiedsrichter: Luca Sambill; Assistenten: Jannek Hansen, Jan-Ole Ehlers

Zuschauer: 498

Nächstes Spiel: D/A - Eintracht Norderstedt (So., 8. September, 15 Uhr, Kehdinger Stadion)

Quelle: Stader Tageblatt


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