D/A will gegen Eintracht Norderstedt unbedingt den zweiten Sieg. Der Gastgeber ist die spielbestimmende Mannschaft, muss beim 2:1 aber eine nervenaufreibende Schlussphase meistern.
In der 45. Minute ist plötzlich Leben in der Bude, nachdem die Partie lange vor sich dahin gedümpelt war. Willi Reincke setzt sich auf der rechten Außenbahn durch und dringt in den Strafraum ein. Sein geblockter Schuss landet bei Dennis Rosin, der zum Abschluss kommt.
Eintracht-Torhüter Dave Ceesay pariert stark. In der Folge wird der agile Miguel Fernandes gefoult. Elfmeter. Matti Steinmann legt sich den Ball zurecht und verwandelt eiskalt oben rechts in den Winkel. 2:1-Führung zur Pause.
D/A startet stark ins Spiel. Der zweite Saisonsieg muss her. In der fünften Minute blockt Haris Hyseni den Ball frei und Fernandes kommt zum ersten gefährlichen Abschluss.
In der zehnten Minute schickt Rosin Hyseni, dessen Querpass verpassen zwei D/A-Spieler im Strafraum knapp. Jannes Elfers zeiht dann aus der Distanz ab. Die Führung liegt in der Luft.
Und plötzlich liegt D/A zurück
Dann sieht Tjorve Mohr die Gelbe Karte, als er einen Konter per Grätsche unterbindet. Der folgende Freistoß wird aus halbrechter Position flach in den Strafraum geschossen, und der eher harmlose Schuss kullert an allen Füßen vorbei ins lange Eck. Das 0:1 (11.) aus dem Nichts.
Gleich beim Gegenangriff kommt Mohr nicht richtig zum Abschluss, weil er im Strafraum geklammert wird. Es gibt Schiris, die dafür einen Elfer geben. Das sehen die D/A-Anhänger auch so. Der Pfiff bleibt unter Protesten aber aus.
In der 19. Minute ist es abermals Hyseni, der den Ball mit seinem wuchtigen Körper abschirmt und dann für Fernandes auflegt. Dessen straffer Schuss schlägt im langen Eck zum 1:1-Ausgleich ein.
Es folgen noch zwei Distanzabschlüsse von Reincke und Maximilian Geißen. Dann verflacht die Partie. Bis die Schlussphase der ersten Halbzeit anbricht.
D/A-Trainer will mehr Druck erzeugen
D/A-Trainer Oliver Ioannou ist sodann auch trotz der Führung nicht vollkommen zufrieden mit der ersten Halbzeit. „Wir hätten den Gegner vor noch mehr Probleme stellen müssen.“ Er hätte es gern gesehen, wenn D/A durchgehend Druck erzeugt hätte.
Die Drochterser kommen entsprechend engagiert aus der Kabine. Das dritte Tor soll her. D/A will Sicherheit. In den vergangenen Wochen wurden zu oft noch spät Führungen verspielt.
Mohr zieht aus der Drehung und aus kurzer Distanz ab. Ceesay pariert per starkem Reflex (47.). In der 53. fackelt Hyseni nicht lange. In den folgenden sechs Minuten erarbeitet D/A sich vier Standards und kommt zu weiteren Abschlüssen.
Die vielversprechendste Chance vergibt Geißen in der 70. Minute, als er aus guter Position völlig verzieht. Da ist sein Haareraufen angebracht.
Knappe Führung muss über Zeit gerettet werden
Zwei beste Konterchancen werden D/A durch klare Fehlentscheidungen auf Abseits genommen. Göttel und Fernandes hätten freie Bahn gehabt.
Dann bricht die nervenaufreibende Schlussphase an. Schon vier Mal hat D/A in dieser Saison in den letzten Minuten Punkte verspielt. Ioannou rechnet mit mindesten sechs liegen gelassenen Punkten.
Als dann auch noch fünf Minuten Nachspielzeit angezeigt werden, wähnen sich viele im Stadion im falschen Film. Präsident Gooßen befürchtete auf der Tribüne das Schlimmste, er sei schweißgebadet, sagt er bei der Pressekonferenz. Doch D/A übersteht die Endphase und feiert den zweiten Saisonsieg.
„Es ist ganz menschlich“, so Ioannou, dass die Mannschaft die späten Gegentore im Hinterkopf hat während der Schlussphase, da sei dann die Unterstützung von der Tribüne gefragt, fordert der D/A-Trainer. Der Sieg sei nun Balsam für die Seele.
Schon am Mittwoch will D/A mit dem nächsten Heimspielsieg nachlegen, dann kommt der Bremer SV.
Norderstedt-Trainer Jean-Pierre Richter gratulierte D/A zu dem verdienten Sieg und einer starken Leistung. Seine Mannschaft habe mit der eigenen Führung aus dem Nichts nicht umgehen können.
Die Statistik
Tore: 0:1 (11.) Mohr, 1:1 (19.) Fernandes, 2:1 (45. FE) Steinmann
SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Reincke (84. Bär), Giwah, Mohr, Serra, Elfers, Rosin (78. Haut), Steinmann, Geißen (90.+3 Nagel), Hyseni (73. Göttel), Fernandes (87. Aue)
Eintracht Norderstedt: Ceesay, Tewolde (62. Coordes), Nuxoll, Frahm, Grau (90. Camacho), Kummerfeld (83. Gross), Zehir, Brendel, Niemann, Selutin (48. Winkler), James (74. Brüning)
Schiedsrichter: Julian Bergmann, Assistenten Julian Meckfessel, Hannes Hettwer
Zuschauer: 688
Nächstes Spiel: D/A - Bremer SV (Mi., 11. September, 20 Uhr)
Quelle: Stader Tageblatt
