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Dank Ex-Lübecker Hyseni: D/A schlägt bisher „besten Gegner“

1. Herren
Foto: Jörg Struwe

 

Solche Drehbücher schreibt nur der Sport. Der Ex-Lübecker Haris Hyseni ist an beiden Toren beim 2:1 maßgeblich beteiligt. D/A gewinnt so ein verrücktes Spiel gegen Phönix Lübeck.

Es läuft schon die fünfte Minute der Nachspielzeit. D/A hat sich dem Siegtreffer schon ein, zwei Mal angenähert. Nun aber fährt Phönix Lübeck einen Angriff. Die Drochterser kommen in Ballbesitz. Der eingewechselte Philipp Aue schickt Haris Hyseni und sprintet kurz hinter der Mittellinie in vollem Tempo Richtung Strafraum.

Aue guckt zum balltreibenden Hyseni, deutet ihm an, wohin er den Ball haben möchte und bekommt ihn maßgeschneidert serviert. Kein einfacher Pass.

Aue vollendet im Sprung volley, artistisch, kraftvoll, nervenstark. Der 2:1-Siegtreffer in der 96. Minute. Das Kehdinger Stadion bebt. Das sind die Geschichten, die der Sport schreibt. Das Drehbuch wurde an diesem Tag für Hyseni verfasst.

Der Ex-Lübecker macht den Unterschied

Der bullige Stoßstürmer war vor der Saison von Phönix Lübeck nach Kehdingen gewechselt. Hyseni war dort Kapitän. Nun trifft er auf seine Ex-Kollegen. Er weiß, was ihn und Sturmpartner Moritz Göttel erwartet: harte Arbeit.

Phönix Lübeck ist der erwartet spielstarke Gegner. D/A-Präsident Rigo Gooßen urteilt nach dem Spiel, dass es der bisher „beste Gegner“ war, den D/A in dieser Saison hatte.

Hyseni und Göttel reiben sich in der ersten Halbzeit an vorderster Front auf. Lübecks Innenverteidiger Bondombe und Iloka, körperlich wie spielerisch stark, stehen wie eine Wand.

Die beste Szene hat Hyseni in der 26. Minute. Er behauptet im Strafraum an der Torauslinie den Ball gegen zwei Gegner und passt auf den einschussbereiten Matti Steinmann. Der Ball wird in letzter Sekunde zur Ecke geklärt. Zum Haareraufen findet das Steinmann.

In der 79. Minute belohnt Hyseni sich für seine Schufterei. Dennis Rosin verlagert das Spiel mit einer gescheiten Flanke auf Matti Cebulla, dessen Flanke in den Fünfmeterraum veredelt Hyseni per Kopf zur 1:0-Führung. Der Ausgleich folgt aber kurz darauf nach einem Eckball. Das Drehbuch hält aber ja noch das Finale bereit.

„Es war sehr schwierig gegen meine Ex-Mannschaft“, sagt Hyseni nach dem Sieg. „Ich bin einfach froh, dass wir gewonnen haben.“

Die erste Hälfte prägt der D/A-Torhüter

Das Spiel geht von Anfang an hin und her. Phönix ist dabei die bessere Mannschaft und hat die zwingenderen Chancen. Doch D/A hat mit Patrick Siefkes einen fantastisch haltenden Torhüter.

In der 15. Minute macht sich Siefkes ganz lang und klärt den platzierten Schuss von Stöver mit den Fingerspitzen noch zur Ecke.

In der 23. Minute zeigt Siefkes einen Superreflex beim Kopfball von Fritsche aus kurzer Distanz.

In der 34. Minute bleibt Siefkes Sieger im Eins-gegen-eins mit Lesueur. Anschließend klärt Nico von der Reith auf der Linie. Und kurz vor der Pause fährt Phönix einen bärenstarken Konter und Siefkes schmeißt sich noch stärker in den Abschluss von Fritsche.

„Ganz stark“, so Gooßen zu Siefkes Leistung. Wäre es ein Punktgewinn geworden, wäre sicherlich der Torhüter zum Spieler des Spiels gekürt worden. So wurde es freilich Hyseni.

Der Trainer ist zuversichtlich - der Präsident skeptisch

In der ersten Halbzeit dürfen für D/A zwei Chancen verzeichnet werden. Nico von der Reith mit einem Distanzschuss und Göttel per Hacke verpassten knapp.

„Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt“, sagt Trainer Oliver Ioannou. D/A wollte gegen den favorisierten Gegner kompakter agieren. Das habe nicht gut funktioniert, so Ioannou. Zudem habe D/A bei Ballbesitz zu unsauber gespielt.

„Aber“, so Ioannou, „ich habe der Mannschaft in der Pause gesagt, dass wir unseren Moment noch bekommen - es wurden sogar zwei.“

Gooßen ist nach diesem spektakulären Sieg euphorisch. Er scherzt, dass Ioannou ihm das hätte sagen sollen, denn er habe nach der ersten Halbzeit nicht mehr daran geglaubt.

In der zweiten Halbzeit passierte bis zur furiosen Schlussphase eher wenig. Phönix hatte ein leichtes Übergewicht, D/A aber anfangs die besseren Chancen.

„Es war ein sehr spannendes Spiel“, sagt Lübecks Trainer Christiano Dinalo Adigo, mit einem glücklichen Ende für D/A. „Aber das Glück hat der Tüchtige.“ Damit konnte er an diesem Tag auch seinen Ex-Stürmer Hyseni im Speziellen meinen.

 

Die Statistik

Tore: 1:0 (79.) Hyseni, 1:1 (84.) Poplawski, 2:1 (90.+6) Aue

SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Reincke (89. Aue), Giwah, Mohr, von der Reith (82. Nagel), Elfers, Steinmann, Haut, Plautz (70. Rosin), Göttel (75. Cebulla), Hyseni

1. FC Phönix Lübeck: Schneider, Adou (62. Poplawski), Iloka, Bondombe, Berger, Maiolo, Lesueur (46. Krüger), Ganda, Stöver (72. Jablonski), Fritzsche (46. Obushnyi)

Schiedsrichter: Lennart Kernchen, Assistenten Björn Behrens, Jonas Meereis

Zuschauer: 634

Nächstes Spiel: Kickers Emden - D/A (Fr., 27. September, 19 Uhr)

Quelle: Stader Tageblatt


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