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Sechs Minuten Magie: Philipp Aues Traumdebüt für D/A

1. Herren
Foto: Jörg Struwe

 

Philipp Aue erzielt sein erstes Regionalligator für D/A. Er kommt rein, trifft zum Sieg, Abpfiff. Jubel. So ein besonderes Erlebnis macht etwas mit einem Fußballer.

Philipp Aue (24) stellte zum ersten Training nach dem Spiel gegen Phönix Lübeck Getränke und ein paar Snacks in die Kabine. Die Kollegen mögen gern Paulaner Spezi. Die Runde gilt als Tradition bei D/A. Erstes Regionalligator bedeutet Kiste.

Die sechs Minuten des Philipp Aue gegen Phönix Lübeck haben etwas von einem Fußballmärchen. In der 89. Minute wechselt D/A-Trainer Oliver Ioannou den 24-Jährigen ein. Der Coach gibt seinem Stürmer mit auf den Weg, dass „vielleicht noch mal die eine Situation kommen wird“. Die eine Möglichkeit, in der Aue bei einem Konter „mit Tempo etwas bewirken“ kann. Dass das nicht sonderlich realistisch ist, weiß Ioannou natürlich. Aber er denkt positiv.

Aues erste Chance vereitelt der Torwart

Kurz nach dem Wechsel scheitert Aue am Lübecker Torwart Mika Schneider. Schiedsrichter Lennart Kernchen zeigt vier Minuten Nachspielzeit an. Es steht zu diesem Zeitpunkt 1:1. D/A hat den einen Punkt gegen eine der besten Mannschaften der Regionalliga so gut wie sicher. Dann ist Aue-Zeit.

Matti Cebulla und Dennis Rosin erkämpfen in der eigenen Hälfte den Ball. Cebulla spielt einen hohen Ball auf Aue. Der nimmt ihn mit der Brust an, dreht sich, schickt Haris Hyseni auf der rechten Seite. Aue selbst sprintet von der Mittellinie zentral in den Strafraum. Die Flanke von Hyseni kommt perfekt. Aue springt ein wenig ab und drischt den Ball volley ins Tor.

Danach ist Jubel. Und Schluss im Kehdinger Stadion. Alles herzt Philipp Aue. D/A-Präsident Rigo Gooßen nimmt den Stürmer in den Arm. Aue gratuliert wenig später seinem Großvater per Videoanruf und schenkt ihm das Tor zum Geburtstag. Seine ganze Familie schaute das Spiel während der Feier im Livestream.

Stürmer kam 2023 vom Landesligisten

Oliver Ioannou gibt Philipp Aue in fast jedem Regionalligaspiel ein paar Minuten auf dem Platz. 3 gegen Norderstedt, 10 gegen den Bremer SV, maximal bislang 22 gegen Teutonia.

Im Sommer 2023 kam Aue vom damaligen Landesligisten VfL Güldenstern Stade nach Drochtersen. Er spielte zunächst für D/A II. Bis ihn Ioannou vor einem Jahr in den Kader der ersten Mannschaft berief. Die höhere Qualität im Training hat Aue von Tag zu Tag besser gemacht. Handlungsschneller, durchsetzungsfähiger.

D/A gewinnt an diesem Abend mit 2:1 gegen Phönix Lübeck. Auch dank Philipp Aue. Alle Einwechselspieler bringen Qualität ins Spiel. Die finale Flanke vor Haris Hysenis Tor zum 1:0 schlägt Matti Cebulla. Die entscheidende Spielverlagerung davor gelingt Dennis Rosin.

Philipp Aue steht nach dem Spiel im Mittelpunkt. Die Gefühle gehen durch. Da sind pure Emotionen. Bis Aue alles realisiert, dauert es eine Weile. Seine Aktion hallt tagelang nach. Videos von seinem Siegtreffer laufen in den sozialen Netzwerken hoch und runter. Ist der Siegtreffer sein persönlicher Durchbruch?

Auf jeden Fall genießt Aue den Moment. Er war immer geduldig und hat auf seine Chance gewartet, habe im Training Woche für Woche Gas gegeben. Er sagt, er spüre Erleichterung, es sei ein Supergefühl. „Vielleicht ist es ein kleiner Durchbruch“, sagt Aue.

Er bleibt demütig. „Ich freue mich auf die Momente, die noch kommen können.“ Dieses Tor zum 2:1 gegen Phönix Lübeck sei der nächste Schritt. „Ich bekomme ein gutes Gefühl vom Trainer, dem Stab und den Spielern“, sagt Aue. Hallo, ich bin hier und habe Bock, euch zu helfen. So beschreibt Aue seine aktuellen Ambitionen.

Ein Fußballmoment für die Ewigkeit

Und vielleicht reiche es ja bald auch für mehr. Ioannou sagt ihm jedenfalls, dass das nicht ausgeschlossen ist. „Er hat sich mit der Leistung für weitere Einsätze qualifiziert“, sagt der Trainer. Ioannou freut sich, dass für Aue ein Traum in Erfüllung geht. „Er wird das Tor und den Moment nie vergessen.“

Das nächste Spiel bestreitet D/A am Freitag, 27. September, um 19 Uhr beim BSV Kickers Emden. Die Ostfriesen haben als Aufsteiger einen Lauf und kletterten nach dem 3:1-Sieg in Flensburg auf den zweiten Tabellenplatz. 3680 Zuschauer pilgern im Schnitt ins Ostfriesland-Stadion. Nur der SV Meppen hat mehr Besucher.

Philipp Aue, so sagt es der Trainer, habe gezeigt, dass vieles möglich ist. Selbst für einen, der vor einem Jahr ausschließlich in der Landesliga kickte. „Es ist eine schöne Geschichte, weil er aus der Region kommt. Vielleicht freut es ja auch die Leute aus seinem Ex-Verein“, sagt Ioannou.

Jannes Wulff schafft es in den Profifußball

Vor gut fünf Jahren ging Jannes Wulff einen ähnlichen Weg. Der heute 25-Jährige kam aus der Landesliga von der SV Ahlerstedt/Ottendorf nach Drochtersen, empfahl sich in der zweiten und stand schnell in der Startelf der ersten D/A-Mannschaft. Den VfL Osnabrück schoss der Fußballprofi 2023 in die zweite Bundesliga. Heute spielt Wulff mit dem VfL wieder in Liga drei.

„Das Tor haben Philipp ganz, ganz viele gegönnt“, sagt Ioannou. Aber es ist nur ein Tor. Philipp Aue weiß das.

Quelle: Stader Tageblatt


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